Fütterungsverfahren Einzelfressstand Abruffütterung Belados Breinuckel
Breifutterautomat Rohrbreiautomat Dribbelfütterung Flüssigfütterung Trockenfutterautomat

Stalleinrichtungen - Fütterungsverfahren Breinuckel

Der Breinuckel entspricht der Zapfentränke und ist im Prinzip eine Abrufstation, die ohne geschlossenen Einzelfressstand auskommt. Breinuckel werden bei Sauen und Mastschweinen (Endmast von Kastraten) eingesetzt sind allerdings in der Schweiz aufgrund von Verhaltensproblemen nicht zugelassen.
Bildweitere Merkmale
  • Erkennen des Tieres mittels Transponder-Antenne
  • bei Betätigung des Nuckels wird eine Schnecke in Bewegung gesetzt, Wasser zudosiert und das angefeuchtete Futter direkt ins Maul der Tiere transportiert
  • verwendet werden metallische Nuckel mit Schneckenförderer
  • der Schieber im Nuckel wird mit dem Rüssel zurückgeschoben (ev. auch Versorgung mit Mikronährstoffen im Nuckel möglich)
  • Magnetventil für Wasserzulauf
  • Trockenfuttervorratsbehälter und Schneckenmotor
  • 15 bis 18 Sauen / Breinuckel
Vorteile
  • leistungsorientierte individuelle Fütterung
  • leistungsspezifische Daten von jedem Tier
  • auf Tröge kann gänzlich verzichtet werden
  • geringer Flächenbedarf
  • automatische Kennzeichnung möglich
  • ermöglicht gute Strukturierung der Bucht
  • für Groß- und Kleingruppen geeignet
  • in Altgebäuden flexibel nutzbar
  • flexible Buchtengestaltung und Gruppierung
  • geringe Futterverluste
  • verhindert Auseinanderwachsen der Gruppen
Nachteile
  • soziale Auseinandersetzungen am Nuckel
  • kein synchrones Fressen möglich
  • Verdrängungen fressender Tiere können auftreten
  • Unruhe bei Großgruppenhaltung beim Einschleusen von Untergruppen
  • keine automatische Sortierung der Sauen => das Ausschleusen der zu selektierenden Sauen muss von Hand erfolgen
  • hoher Betreuungsaufwand => Auffinden von Einzeltieren, Anlernen von Jungsauen, Anpassen der Austraggeschwindigkeit der Dosierung an Verzehrsgeschwindigkeit der Tiere
  • Vorhalten von Reserveplätzen
  • nicht für kleine Tiergruppen geeignet (Rangordnungskämpfe, Kosten)
  • vergleichsweise teures Verfahren
  • Gewöhnung der Tiere an die Station dauert 1 - 4 Tage
  • etwa 5 % der Tiere erlernen die Technik nicht
  • Fressen von Futterresten von anderen Tieren => vermehrtes Verdrängen
BildEmpfehlungen
  • aufgrund verhaltensbedingter Probleme ungeeignetes Futtersystem (in der Schweiz nicht zugelassen)
  • max. 15 Sauen je Breinuckelstation
  • Grundfutter anbieten (weniger Futterstress)
  • zur Ablenkung der Tiere attraktives Beschäftigungsmaterial und im Umfeld des Breinuckels Tränken anbieten
  • Jungsauen möglichst schon vor dem ersten Abferkeln anlernen
  • mindestens 2 m seitlichen Abstand zwischen zwei Futterstationen halten
  • 3 m breite Lauffläche zwischen den Automaten
  • mindestens 1,50 m seitlichen Abstand zur Buchtenwand halten
  • Warteraum vor dem Breinuckel mit mindestens 2,50 Tiefe vorsehen
  • es dürfen keine Futterreste auf den Boden fallen => sonst vermehrt Auseinandersetzungen
  • programmierte Wartezeit zwischen den Abrufen einer einzelnen Sau mind. 30 min.
  • keine wandseitige Anordnung => vermehrte Verdrängungsaktivitäten

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