
Fressen
Das Huhn ist ein Allesfresser (Omnivore). Sein Nahrungsspektrum ist daher sehr vielseitig:
- Gras- und Bambusschösslinge, Sämereien, Blätter und Früchte
- im Boden verbliebene Kulturpflanzen wie Maniokknollen und Reis
- Insekten (z.B. Termiten und Ameisen; Burma-Bankivahuhn fällt die Aufzuchtzeit der Jungen mit dem Schwärmen der Termiten zusammen), Spinnen, Schnecken, Raupen, Regenwürmer, Eidechsen und Aas
- im Kükenalter fast nur Aufnahme tierischer Nahrung
Bei der Legehennen- und Masthühnerhaltung ist eine Aufnahme tierischer Nahrung nur in der Freilandhaltung und auch dort nur sehr begrent möglich. Es werden spezielle Futtermischungen eingesetzt, die u.a. verschiedenen Getreidearten wie Mais, Sojabohnen, Mineralstoffe enthalten.
Hühner verbringen den größten Teil des Tages mit Nahrungssuche. Es werden für gewöhnlich zwei Hauptmahlzeiten beobachtet: am Morgen früh und am späteren Nachmittag, wobei diese für gewöhnlich zeitgleich mit den Herdengenossen erfolgen.
Futteraufnahme
- Futtersuchverhalten => mit kratzenden und scharrenden Bewegungen der Füße legen sie den Boden frei, treten zurück, Fixieren der (möglichen) Futterpartikel (abwechslungsweise mit dem linken und rechten Auge -Zick-Zack-Bewegungen) und picken das Essbare auf
- Aufnahme des Futters durch Klemmbewegung und mittels ruckartiger Bewegung werden sie in den Schlund befördert; Zunge ist nur vor- und rückwärts beweglich
- Hühner sind spitz- und kurzschnablige Vögel => harte und glatt geformte Körner werden bevorzugt aufgenommen
- kräftige Farben sowie kantige Formen können Hühneraugen besonders gut wahrnehmen und die Futteraufnahme lässt sich damit positiv beeinflussen (die Farben gelb, grün, rot oder blau werden bevorzugt)
- angeboren ist die Präferenz für bestimmte Größe von Futterpartikeln (2-3 mm), das Picken sowie das Erkennen von Körnern (die Pickgenauigkeit ist erlernt)
- Präferenzen verschiedener Getreidearten bei Hühnern: Weizen > Mais > Gerste > Roggen > Hafer
- raue, haarige, zähe und klebrige Futterpartikel werden gemieden
- bei der Futterauswahl steht der Geschmack nicht im Vordergrund, stark bitteres oder saures (salziges) Futter wird aber verweigert
Futterjagen als besondere Form der Futteraufnahme, beginnt mit einer hohen Lautäußerung der initiierenden Henne, worauf andere Hennen hinter ihr herrennen (z.B. wenn sie einen Frosch im Schnabel hält => Futterjagen dient möglicherweise zum gemeinsamen Futterzerteilen).
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