Flüssigmistverfahren
Als Güllesystem sind im Schweinebereich vorwiegend Zirkulations-, Wechselstau- Treibmist- und Güllekellersysteme vertreten.
Stau-Spülverfahren
- die Gülle wird in die Güllekanäle gespült (z.B. bei sehr flachen Kanälen)
- alle Kanäle werden mehrmals pro Woche durchgespült, damit eine Gärung des Flüssigmistes im Stall nicht einsetzen kann
Wechsel-/ Staumistverfahren / Rohrentmistung
- die Gülle im Güllekeller wird angestaut und durch das Ziehen von Absperrschiebern in einen abführenden Kanal zur Vorgrube abgelassen
- beim Wechselstauverfahren wird am Ende des U-Kanals abwechselnd der eine oder andere Schieber gezogen
Festmistverfahren
Die planbefestigte Fläche im Mistbereich bietet im Vergleich zu Güllekanälen Sicherheit in der Entmistung auch bei großem und unterschiedlichem Raufutterangebot.
Aspekte und Empfehlungen zu Festmistverfahren
- Einraumbucht => Entmistung von Hand (Schubkarre), seilgezogener Mistschlitten für außerhalb liegenden Mistkanal
- Dänische Aufstallung (Mistgangbucht) => Schubkarre, seilgezogener Mistschlitten, ortsfeste Räumanlagen (Schubstange, Kreiskettenförderer, Klapp- oder Faltschieber), Spezialschlepper
- Mistgangbucht mit täglicher Reinigung ohne Betätigung von Mistgangtüren => ortsfeste Räumanlagen (Schubstange, Kreiskettenförderer, Klapp- oder Faltschieber) mit Beaufsichtigung bei Betätigung oder unter hochgelegtem Spaltenboden
- Tiefstreustall => Frontlader
- automatische Mistschieber im Tierbereich mit breiter Schieberführrinne (>2 cm) => ungeeignet, da zu gefährlich und Verletzungsgefahr durch die Schieberführrinne
- bei Festmist muss ab –20° mit Schlepper entmistet werden
- Faltschieber kann nur unter Aufsicht in Gang gesetzt werden oder Spaltenelemente darüber
Kotplatz
Das Anlegen von Kotplätzen gehört zum natürlichen Verhalten von Schweinen. Dementsprechend sollte zur Sauberhaltung des Liegebereichs der Kotplatz das Ausscheidungsverhalten stimulieren bzw. entsprechend gestaltet sein.
- minimale Buchtenfläche zur Anlage eines Kotplatzes pro Tier 0.5 m² in der Vormast und 1 m² in der Endmast
- sollte Übersicht bieten, hell und feucht sein und Zugluft aufweisen
- mit Sichtkontakt zur Nachbarbucht (allerdings ziehen einzelne Schweine das Koten ohne Sichtkontakt vor => kleine Stelle des Kotbereiches mit geschlossener Wand
- Tränke beim Kotplatz einrichten
- griffiger Fußboden
- kurze Wege zum Kotbereich (Winter ist das Bewegungsbedürfnis der Tiere vermindert => koten direkt vor der Kiste => max. 0,50 – 0,70 m planbefestigte Fläche vor der Kiste)
- höher gelegter Kotbereich (allerdings problematisch da abrupte und rutschige Übergänge vom Liege- zum Kotbereich)
- deutlich vom Liegeplatz trennen
- Kotgänge nicht zu breit: 1-1,5 m
- vor Stallbezug Duftmarken im Kotbereich setzen
- sauber zu haltender Liegebereich muss warm, trocken, zugfrei sein
- traufseitige Anordnung der Ruhekisten verhindert, dass kalte Luft direkt auf die Tiere fällt (wird von der Kiste erwärmt)
- geringerer Tierbesatz bei hohen Außentemperaturen => ausreichend Liegeabstände
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