Stalleinrichtungen - Auslauf

Während in den 60er und 70er Jahren Schweineausläufe, bzw. -weiden weit verbreitet waren, waren sie in den 80er und 90er Jahren nur noch selten anzutreffen. Aber mit der zunehmenden Haltung von Schweinen in Außenklimaställen und Bioschweinehaltung ist auch wieder vermehrt der Auslauf anzutreffen. Bei einen Auslauf wird der Schweinestall von einem Einklimastall zu einem Stall mit zwei Temperaturbereichen erweitert.
BildVorteile vom Auslauf
  • mehr Ausweichmöglichkeiten bei Rangauseinandersetzungen (z.B. beim Zusammenstellen von Mastgruppen)
  • zusätzlicher Bewegungsraum
  • getrennte Funktionsbereiche (Fressen, Liegen, Koten im Auslauf) => Grundbedürfnis von Schweinen
  • wichtiger Beitrag zur Thermoregulation der Schweine
  • verbesserte Funktionssicherheit von Drainflächen oder planbefestigten Flächen (Kotanfall vorwiegend im Auslauf)
  • im Innenbereich sind die Schadgasgehalte niedriger => Anforderungen an die Lüftungsanlage sind geringer
  • weniger Verkoten der Liegefläche bei entsprechender Gestaltung des Stalles
  • Außenfütterungsmöglichkeit
  • Außenklimareize => frische Luft, Sonne, unterschiedliche Temperaturen

Nachteil des Auslaufes

  • vermehrter Anfall von Gülle (Regenwasser)
  • mehr Emissionen
  • Sonnenbrandgefahr
  • erhöhter Arbeitsaufwand
Empfehlungen
Platzangebot

  • Platzangebot besser größer als vorgeschrieben => im Sommer Platz für Liegeplatz und Kotplatz (ansonsten Kotplatz im Stall)
  • Außenkotgänge bei Mast: 0.6 – 1 m² und bei Zuchtsauen 1.5-2 m²
  • kleine Ausläufe 2-5 m² / Sau

Auslaufboden

  • entweder Auslauf komplett perforieren oder ca. 50% mittig im Auslauf planbefestigt mit jeweils 2-3% Gefälle zu den beiden Spaltenbereichen
  • planbefestigte Bereiche im Auslauf: nicht an der Traufseite (ansonsten Verkotung)
  • maschinell zu entmisten
  • Schlitzrinne oder „Grüne Rinne“ ohne Gefälle => zur Ableitung der anfallenden Jauche
  • eingestreute Ausläufe sollten überdacht sein
  • teilweise Überdachung (>75%)

Ausstattung des Auslaufes

  • Möblierungselemente, die dem Wohlbefinden der Schweine dienen, werden im Auslauf untergebracht, z.B. Bürste, Scheuerpfahl (dürfen aber die Entmistung nicht behindern)
  • Raufutter im Auslauf über Raufen verabreicht
  • Außenfütterung => erhöht die Sauberkeit im Liegebereich (Aktivitätsbereich vom Ruhebereich besser abgetrennt)
  • Tränke am äußersten Ende des Auslaufes über der Jaucherinne und im Kotbereich installieren
  • Tränken frostsicher
  • Duschen vorsehen (Zeitintervallgesteuert)
  • Suhle problematisch => Infektionsquelle für Absetzferkel, häufig reinigen, Suhlen im Kot sollte sicher vermieden werden (ansonsten hohe Emissionsrate)
  • Beschäftigungsmaterial (Stroh, Erde) anbieten
  • Wühlmaterial anbieten (Stroh, Erde)

Witterungsschutz

  • Sonnenbrand verhindern, z.B. durch ausgediente Tarnnetze, Bäume
  • Schutz vor Regen, Wind, Sonne und extremer Kälte oder Hitze
  • Winddruck auf die Ausgangsöffnung möglichst verhindern
  • Auslaufabtrennung
  • sichtoffene Abtrennungen im Auslauf => weniger schreckhafte Tiere, bessere Kottrennung
  • massiver Zaun
  • Schwenktüren die selbsttätig schließen mit Rüsselgriff für die Schweine zum Öffnen von außen

ABilduslauföffnung

  • mehr als 1 Auslauföffnung => keine Engpässe am Übergang von der Liegefläche zum Auslauf
  • Tür und Türrahmen nicht benagbar
  • für Ferkel: 02x0.2 m, Mastschweine 0.45x0.7 m, Sauen 0.7x1.0 cm und Eber 0.8x1.2
  • Luken mit frostsicheren überlappenden (zu einem drittel bzw. bis zur Hälfte) und Metallschienen bewährten (gegen anfressen) Lamellen oder flexiblen Gummimatten
  • Trennung Auslauf vom Stallbereich => 5 bis 10 cm hohe Stufe (keine Nässe von außen nach innen und Funktionssicherheit der Tür)
  • Exposition nach Süden bzw. SO hin ausrichten
  • Selbstöffnung für die Tür (Öffnungsgriff für Sauenrüssel)
   

 

Zurück